Wasserwacht weiterhin auf Expansionskurs
Immer am letzten Wochenende im April treffen sich die Leitungskräfte der Wasserwachtortsgruppen mit der Führungsmannschaft der Kreiswasserwacht zur Frühjahrstagung. In diesem Jahr richtete die Wasserwacht Ortsgruppe Großmehring in ihren Räumen das Treffen aus.
Peter Gampl, Vorsitzender der Kreiswasserwachtwacht, konnte dazu die Vorstandschaften von Altmannstein, Beilngries, Breitenfurt, Eichstätt, Gaimersheim, Großmehring, Kipfenberg und Wellheim begrüßen. Als Vertreter der BRK Kreisgeschäftsstelle konnte Geschäftsführer Michael Gorum willkommen geheißen werden. Um den richtigen Einstieg in das Meeting zu finden, präsentierte Gampl die statistischen Daten des zurückliegenden Jahres. „Wir alle können stolz auf die geleistete Arbeit im Jahr 2023 sein“. Mit einer Gesamtstundenzahl von 80.344 ehrenamtlichen Dienst- und Einsatzstunden steigert die Wasserwacht das gute Ergebnis von 2022 (65.757 Std) erneut erheblich. Diese Steigerung macht deutlich, dass die Arbeit für unsere Gesellschaft immer bedeutender und die Tätigkeitsfelder der Wasserwacht immer umfangreicher oder zeitintensiver werden. Umgerechnet erwirtschaften damit die Helferinnen und Helfer der Wasserwacht einen Gegenwert von knapp drei Millionen Euro.
Die meisten Einsatzstunden entfallen auf den Helfer vor Ort Bereich mit 24.367 Stunden, der in den Gemeinden Großmehring, Wellheim und Altmannstein sichergestellt wird. Auch für Fortbildungen brachten die Helferinnen und Helfer mit 18.782 Stunden viel Freizeit in die Wasserwacht ein. In die Kinder- und Jugendarbeit wurden 14.857 Stunden investiert. Die darüber hinaus gehenden Einsatzzeiten entfielen auf den Wasser-, Rettungs- und Sanitätsdienst sowie die Mittelbeschaffung, Öffentlichkeitsarbeit, Vorstandsarbeit und das Blutspenden. Gampl dankte allen Aktiven der Wasserwacht für diese beeindruckende Bereitschaft zum Ehrenamt. Hinter diesen Zahlen verbergen sich Verzicht, Einschränkung und Entbehrung. Leistbar sei das nur, wenn Beruf, Familie und Ehrenamt miteinander harmonieren.
Als nächster Punkt stand der Finanzbericht auf der Agenda. 330.000 € wurden von den Ortsgruppen und der Kreiswasserwacht umgesetzt. Aufgrund der deutlich gestiegenen Ausgaben zeigte sich ein negatives Haushaltsergebnis von knapp 20.000 €. Gerade die Ausgaben für Einsatzbekleidung, Schutzausrüstung, Badbenutzung, EDV, Versicherungen, Fahrzeuge und Ausbildungen steigen ständig weiter. Gleichzeitig ist auf der Einnahmenseite eine Stagnation zu erkennen. Ohne die Beiträge der über 2500 Mitglieder wäre die Wasserwachtarbeit nicht finanzierbar.
Als Leuchtturmprojekt bezeichnete Gampl die anstehende Sanierung der Wachstelle am Kratzmühlsee. Im Zusammenhang mit dem Neubau der dortigen Gaststätte, soll auch das Gebäude des Wasserrettungsdienstes grundsaniert werden. Da dieser in die Jahre gekommene Zweckbau Eigentum des Landkreises Eichstätt ist, wird das Vorhaben durch den Landkreis übernommen. Abstimmungsgespräche dazu fanden im Landratsamt bereits statt. Alle Teilnehmer waren sich dabei einig, dass nach der bisherigen Nutzungsdauer von fast 40 Jahren eine Anpassung an den aktuell gültigen Standard für Wasserrettungsstationen dringend erforderlich sei.
Michael Omasreither informierte die Sitzungsteilnehmer über den Sachstand zu Ausbildungen für das aktive Personal, aber auch über Breitenausbildungen. So ist nicht zu deckender Bedarf an Schwimmlehrgängen für Kinder zu verzeichnen. 204 Mädchen und Jungen erlernten bei der Wasserwacht das Schwimmen und legten zum Abschluss ihre erste Schwimmprüfung, das Frühschwimmerabzeichen, ab. 87 Deutsche Schwimmabzeichen und 205 Rettungsschwimmabzeichen in Bronze, Silber oder Gold wurden bei der Wasserwacht erworben. Der Technische Leiter verwies darauf, dass das Nadelöhr bei diesen Ausbildungen die Nutzungsfähigkeit von Frei- und Hallenbädern darstellt. „Schwimmen ohne geeignete Badeinrichtung sei eben nicht vermittelbar“.
Zu zehn Einsätzen wurden die Schnelleinsatzgruppen der Wasserwacht im letzten Jahr alarmiert. Als Einsatzschwerpunkt kristallisierte sich erneut der Bereich Großmehring heraus.
Mit 14.857 Stunden Kinder- und Jugendarbeit trugen die Jugendleiterinnen und Jugendleiter sehr zur Erfolgsgeschichte der Wasserwacht bei. So war es nicht verwunderlich, dass Johanna Wrede und Doris Keim als Jugendleiterinnen der Kreiswasserwacht dieses Ergebnis mit großem Stolz verkündeten. Wir sind beeindruckt vom Engagement der Ortsgruppen in diesem Bereich. Mit einer Zunahme von knapp 50 % binnen eines Jahres, gehört die Jugendarbeit zum absoluten Topfavoriten des Jahre 2023. Zwergerlschwimmen, Jugendrettungsschwimmwettbewerb und Jugendzeltlager wirkten wie ein Magnet und zogen die Teilnehmer magisch an. Auch die Schwimmtrainings im Frei- oder Hallenbad werden von den Kindern gut angenommen. Beide Jugendleiterinnen dankten den Ortsgruppen für diese wunderbare Leistungssteigerung.
Im Grußwort des BRK Kreisgeschäftsführers, Michael Gorum, zollte er „seiner Wasserwacht“ Anerkennung und überbrachte den Dank des BRK Kreisverbandes für all die geleisteten Dienste. „Unser Kreisverband sei ohne Wasserwacht nicht denkbar und viele Bereiche könnten ohne die Mitarbeit der Helferinnen und Helfer aus eueren Reihen der Wasserwacht nicht oder nur reduziert bedient werden“. Gemeinschaftlich gilt es weiterhin bewährtes zu erhalten und neue Wege zu erschließen. Trotz sinkender finanzieller Ressourcen werde das BRK die Arbeit der Wasserwacht weiterhin finanziell und ideell unterstützen.
Als besonderes Anliegen bezeichnete Gampl den letzten Tagesordnungspunkt der unter der Rubrik Ehrungen aufgelistet war. Gemeinsam mit Michael Gorum wurden Vorstandsmitglieder der Kreiswasserwacht für langjährige Dienstzeiten oder besondere Leistungen geehrt. Eine Urkunde samt Anstecknadel für 30 Dienstjahre erhielten die stellvertretende Vorsitzende der Kreiswasserwacht, Sonja Chlebda (Kipfenberg), und der Kreiswasserwachtarzt Johann Boldys (Wellheim). Auf 15 Jahre Dienstzeit konnte Korbinian Mayr (Altmannstein), stellvertretender Technischer Leiter der Kreiswasserwacht, zurückblicken. Für ihre über Jahrzehnte hinweg geleisteten besonderen Leistungen um die Jugendarbeit, wurde die stellvertretende Jugendleiterin der Kreiswasserwacht, Doris Keim (Breitenfurt) mit der goldenen Ehrennadel des Bayerischen Roten Kreuzes ausgezeichnet. Den Abschluss im Ehrungsreigen bildete Johanna Wrede (Eichstätt). Auch sie ist stellvertretende Jugendleiterin in der Kreiswasserwacht. Für ihre Tätigkeit im Bereich der Ausbildung konnte Frau Wrede das Ehrenzeichen für Ausbilder in Bronze ans Revers geheftet werden. Sie engagiert sich als Ausbilderin für Rettungsschwimmen und Erste Hilfe in der Kreiswasserwacht und arbeitet darüber hinaus als Lehrgruppenausbilderin auf Bezirksebene. Ausführlich und sehr persönlich gehalten, schilderte der Vorsitzende die Leistungen der einzelnen geehrten und sagte: „Ich bin stolz und froh diese Ehrungen verbunden mit dem Dank und der Anerkennung der Wasserwacht und des Bayerischen Roten Kreuzes an euch übergeben zu dürfen“.
Bildbeschreibung:
Für ihre ehrenamtliche Tätigkeit erhielten aus der Hand von Peter Gampl (von rechts)
Doris Keim, Johanna Wrede, Korbinian Mayr, Sonja Chlebda und Johann Boldys Urkunden und dazugehörige Ehrenzeichen. Michael Gorum und Michael Omasreither schlossen sich der Gratulation an und wünschten den Geehrten noch viele Jahre fruchtbares Arbeiten im Bereich der Wasserwacht. Wasserwacht weiterhin auf Expansionskurs